Alle umarmen ihn, ich bleibe stehen, warte auf J. und ihn. Die Umarmungen sind kurz, sie sehen unbedeutend aus, auch wenn er so wichtig ist.
"Fahren wir zusammen,also du, J. und ich?"
"Klar. Aber mein Zeugnis muss geändert werden."
"Dauert das lange?"
"10 Minuten"
"Wir warten"
"Nett, dankeschön"
Ich nehme ihm den Kuchen ab und warte mit C. und J. vor der Tür. Wir unterhalten uns und C. muss gehen. J. und ich gehen wieder ins Gebäude um M. an der Tür abzupassen. Zu dritt gehen wir Richtung Bushaltestelle und gehen noch schnell in den Kiosk bevor der Bus kommt. J. kauft sich Stangeneis und einen Eistee. M. sich das selbe.
"Möchtest du auch was, M.?"
"Nein, danke"
Seine Hände sind voll, er stopft das Eis in seine Hosentasche, wirft das Kleingeld ins Portemonnaie und nimmt mir seinen Kuchen aus der Hand. Der Bus kommt und wir steigen ein, ich halte mich fest, während sein Arm nahezu auf meiner Hand liegt und mir so schrecklich warm wird. Als wir in Chorweiler ankommen gehen wir runter zur Bahn, stellen unsere Taschen ab und stehen schweigend da. Die Bahn fährt ein, ich bücke mich um meine Tasche zu nehmen und greife gleichzeitig nach dem Kuchen und trage ihn kurz. Er lächelt.
"Danke, Moe!"
"Bitte, M.."
Das letzte mal zusammen Bahn fahren beginnt. Zwei Haltestellen fahrt, die mit lachen erfüllt sind. Ich trinke einen Schluck Eistee aus seiner Flasche und stehe auf. Wir nehmen den Bus, sitzen uns gegenüber. Er hört Musik, ich höre Musik. Während ich aus dem Fenster starre und überlege, ob es ihm genauso weh tut wie mir, dass es geht, merke ich, dass er mich ansieht. Ich wende meine Augen wieder meinem Handy zu und gucke unauffällig hoch zu ihm, und mein Blick bleibt genau da stehen, wo unsere sich treffen. J. steigt aus. Danach stehe ich auf, um zur Türe zu gehen. M. hinter her. Wir steigen aus, er geht ein Stück hinter mir.
"Geh mal was schneller!"
"Warum, ich gehe immer so langsam."
"Ich will nicht alleine sein."
Wir bleiben an der Stelle stehen, an der ich Richtung Tür abbiegen sollte.
"Vielleicht sollte ich mir richtig von dir verabschieden"
Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, es ist eine lange Umarmung, oder die Zeit vergeht zu schnell. Ich spüre seine linke Hand an meiner Taille, sein Kinn auf meiner Schulter und bevor es zu schön wird, gehe ich wieder ein Stück zurück. Es wirkt so wichtig. So bedeutend. So besonders.
"Viel Spaß!"
"Dir auch"
"Okay, dann, mach es gut M."
"Du auch, Moe"
Er dreht sich noch einmal um, genau wie ich und ehe ich mich versehe, kullert eine Träne voller Schmerz meine Wange herunter. Ich bin mir sicher, dass du mich vergessen wirst. Aber ich, ich könnte dich niemals vergessen. Vielleicht, sind die Schmetterlinge für dich in meinem Bauch immer noch da und vielleicht, werden sie erstmal nicht verschwinden.


