getrieben von angst und hass schleichst du in dein bett, den schlüssel zur heimlichkeit und bösem getue. du bist gefangen von den drachen, die versuche deine träume zu entführen, umzingelt von deinem gebrüll, dass deine gute seiten zum verstecken nutzt. dein verprechen hat keine macht mehr und alles, was dir unheimlich erscheint hat sich gegen dich verschworen. du bist das, was man töten muss.
es ist kurz vor acht, auf dem vertretungsplan im foyer meiner schule steht nichts von einem raum, in dem die diff-arbeit geschrieben wird. meine lehrerin kommt bepackt den gang entlang und ich und einpaar andere aus dem kurs passen sie ab, um nach dem raum zu fragen. 1. etage, 1. raum. ich setze mich hinten in die ecke, bekomme einen von den grünen bögen und schreibe in schönschrift meinen kurs, namen und das datum aufs blatt. wir bekommen die arbeit. es vergehen 70 minuten und ich gehe erleichtert die treppe runter. pause. wir lachen. mein herz schlägt anders, aber ich sage nichts. es tut weh. aber ich lache. zweite stunde, mathematik, wir bekommen die arbeit wieder. meine erste fünf. fünf plus. ich weine, weine erst wenig, weine leise und meine lehrerin nimmt mich mit vor die tür. wir reden über meine leistungen und den druck den ich mir mache. ich erzähle ihr, dass ich mich in therapie befinde und sie reagiert ein wenig geschockt, aber wir reden nicht weiter drüber. ich gehe wieder in den raum und fange mit meiner berichtugung an. es fällt mir leicht, weil ich es eigentlich kann. eine pause und 90 minuten später habe ich schule aus und gehe zur haltestelle. ich wünschte ich wär allein.
das erste was ich mache, als ich zuhause war ist zu vermeiden in den spiegel zuschauen. ich sollte michs schämen. für meine leistungen, für mein aussehen und für meine person.

