Was macht man nur, wenn die Probleme wieder anfangen? Wenn du selber sie an einem unsichtbaren Strang zurückziehen musst, nur weil du wieder etwas zum festhalten brauchst? Weil die Therapie nie angeschlagen hat, Mütter viel zu sehr übertreiben und Freunde, denen man meint alles sagen zu können, sich aber nie getraut hat. Also, an wem soll man sich festhalten, wenn der Boden unter den Füßen verschwindet, die Wände näher rücken und der Trubel wächst? Man will es nicht ein sehen, aber man holt sie sich wieder, man kämpft gegen das erkämpfte an und ehe man sich versieht, sitzt man wieder vor dem Klo, auf dem Klo oder liegt einfach nur daneben. Nur weil der Schmerz zu groß wurde, nur weil das Lachen zu weh tat, nur weil man schöner sein muss, nur weil man es sich beweisen muss. Zu viele Kleinigkeiten, für soviele Schritte nach vorne. Zu kleine Tabletten, für ein Kilo, zu viel Kotze für 300 Gramm.
"Merle, du hast DAS doch nicht mehr oder?"
"Hast du noch Bulimie?"
"Bist du noch essgestört?"
"Aber du bist nicht mehr krank?"
Ein Lachen auf meinen Lippen, ein Kopf schütteln, ein nicken. Krankahftes lügen nur um nicht zu zeigen, welches Monster in deiner harten Schale haust, nur um zu beweisen, dass man so stark ist, wie niemand anderes.
"Man wird nie so schnell gesund, aber mir gehts gut"

