F42.1

Ich hab das Gefühl von Schlucht zu Schlucht zu springen und jetzt sitze ich da, in einem Loch voller Zwangshandlung und Zwangsgedanken und Selbsthass und Angst und dem Gefühl, dass die Schlucht keine Schlucht ist, sondern vielmehr ein Sog, der, wenn er einen einmal hat, nie wieder rauslassen wird.
Das Leben ist so eine Magie, egal ob eine dunkle oder nicht. Fest steht, dass ich es liebe. Ich liebe das Leben, wie nie zuvor. Aber es ist nichts Absolutes. Es ist so voller Problemen, dass ich mich frage, wieso ich noch versuche mir helfen zu lassen, wenn Woche zu Woche ein neuer Zwang dazu kommt. Der Alltag ist nicht zu überwinden, weil jede Handlung einen aufhält. Ich hasse es. Ich hasse es so sehr, dass ich heulen muss. Und das schlimmste daran ist, dass es niemand versteht. Bulimie versteht man. Angst auch. Selbstverletzung ebenfalls. Aber Zwangsgedanken, Zwangshandlungen, gar eine Zwangsstörung, das versteht niemand und das ist mit Abstand das grausamste Gefühl, was ich je hatte und nichts hat mich jemals so zerfressen, wie dies.